Was ist das?
Kurz vor Neujahr kommen in Japan Mochi auf den Tisch, da diese wichtiger Bestandteil der Neujahrsfeierlichkeiten sind. Zum einen werden sie verzehrt, zum anderen werden sie als Dekoration im japanischen Neujahrsfest verwendet und verschiedenen Göttern als Opfer dargebracht.
Der Ursprung dieser kleinen Reiskuchen, die aus Mochigome (Klebreis), hergestellt werden, stammt aus China, wo schon seit tausenden von Jahren diese Reissorte angebaut wird. Ursprünglich als Nahrung für die Götter angesehen, macht man sich die Mühe zur Herstellung, Mochitsuki, nur noch zu speziellen Anlässen. Dann aber auf traditionelle Weise. Dazu wird der Klebereis über Nacht in genügend Wasser eingeweicht und am nächsten Tag, eingeschlagen in Baumwolltüchern, in einem speziellen Holzbehälter über kochendem Wasser gedämpft bis sich die einzelnen Reiskörner leicht zerdrücken lassen. Danach wird der Reis mit einem schweren, hammer-ähnlichen Holzmörser in einer Steinschale oder einem Holzbottich geschlagen. Ein Helfer dreht nach jedem Schlag die Masse mit nasser Hand um. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, das ein eingespieltes Team braucht. Durch das Drehen und Schlagen werden die Reiskörner zerquetscht. Nach ca. 15 Minuten entsteht eine klebrige Masse, die noch in warmen Zustand mit Hilfe von Stärkemehl zu Mochi verarbeitet wird. Manche von ihnen werden mit Anko (roter Bohnenpaste) gefüllt, andere mit Sojasauce, Zucker und Nori oder geriebenem Bierrechttich. Gegessen werden sie sofort, denn nach dem Erkalten werden Mochi hart und müssen für den Verzehr im Ofen aufgebacken werden um sie z. B.: in einer Suppe servieren zu können. Gutes Kauen ist angesagt, da es wegen der Konsistenz leicht zu Erstickungsanfällen kommen kann.
Heutzutage werden Mochi maschinell erzeugt und sind ganzjährlich im japanischen Lebensmittelhandel erhältlich. Als Trendfood haben sie ihren Weg auch in unsere westliche Welt gefunden. Eine Süßigkeit, die in der Regel gluten-, eiweiß- und fettfrei ist und für Allergiker und Veganer eine echte Alternative darstellt.
Besonders beliebt sind Daifuki Mochi, die aus Reismehl und Zucker weniger aufwendig hergestellt werden können und wegen des Zuckers länger weich bleiben. Bei den Füllungen sind der Fantasie kaum Grenzen gesetzt.
In Kyoto erleben Süßigkeiten aus Klebreis und Bohnenpaste eine echte Hochblüte. In der Hochburg der japanischen Kulinarik, imitiert man damit die Perfektion der Natur. Gereicht werden die kleinen Schönheiten zu japanischem Grüntee und zur Teezeremonie zu Ma-Cha.
Einmal im Jahr holen wir unsere japanische Mochischale, Ishi Usu, aus altem Bestand aus dem Schrank. Das werden wir auch zum kommenden Neujahr tun und nach japanischer Tradition Mochitsuki begehen.
Rezept:
Daifuku Mochi
200 g rote Bohnenpaste
100 g Klebereismehl
60 g Staubzucker
½ Tl Salz
150 ml Wasser
Kartoffelmehl
01
Die Bohnenpaste in 8 gleich große Portionen teilen, zu Kugeln formen und zur Seite stellen.
02
Das Reismehl, den Zucker und das Wasser zu einem glatten Teig vermischen. In einem beschichteten Topf langsam und unter ständigem Rühren erhitzen. Dabei wird die Masse langsam durchsichtig. Dieser Prozess dauert ca. 20 min und muss solange fortgesetzt werden bis die inzwischen klebrige Masse völlig durchgekocht ist.
03
Die Arbeitsfläche mit Kartoffelmehl dick bestreuen, die noch heiße Masse darauf geben und mit einer Teigspachtel ebenfalls in 8 Portionen teilen. Die Bohnenpastenbällchen mit bemehlten Händen darin einpacken.
Daifuku Mochi sind ca. 2 Tage haltbar.